Das Thema Zecken...

Alljährlich in den warmen Monaten, je nach Witterung, etwa von April bis Oktober, ist wieder die Zeit in der Gefahr für Zeckenstiche besteht.


Generell können Zecken 2 Krankheiten übertragen:


1. FSME (Frühsommermeningoencephalitis), eine Viruserkrankung. Hiergegen kann geimpft werden. Diese Infektionsgefahr besteht aber nicht hier in Niedersachsen. Sie besteht nur in Süddeutschland sowie in einem kleinen Bereich in Hessen.


2. Borreliose. Eine Erkrankung durch Bakterien. Hiergegen gibt es keine Impfung. Es gibt aber Medikamente, die allerdings nicht vorbeugend genommen werden können. Eine rechtzeitige Behandlung mit einem Antibiotikum kann eine Erkrankung verhindern, die in unserer Region nicht selten ist.

Die Borreliose wird meist erst nach längerem Saugen übertragen, die FSME Infektion hingegen findet gleich zu Beginn des Saugaktes statt. Einige Tage bis Wochen nach Zecken- oder Insektenstich kann die Borreliose mit einer sich ausbreitenden, roten Hautstelle beginnen, die langsam größer wird und dann wieder verblasst: Wanderröte.


Heimtückischerweise kann es noch Wochen, Monate und sogar Jahre nach Stich zu wesentlichen Erkrankungen vieler Organe kommen: z. B. Hautveränderungen, Hirnhaut- und Gehirnentzündung, Gelenksentzündung (Arthritis), Herzmuskelentzündungen, Rückenmarks- und Nervenentzündungen, seelischen Erkrankungen. Dann an einen Zeckenstich als Krankheitsursache zu denken und eine sehr spezielle Untersuchung auf Borreliose vorzunehmen, ist oft auch für erfahrene Ärzte nicht so naheliegend!


Der Stich muss außerdem nicht immer bemerkt worden sein. Zeckenmännchen z. B. stechen und fallen bald wieder ab. Auch kann die Borreliose übertragen werden, ohne dass es zur Wanderröte kommt oder diese zeigt sich gegebenenfalls auf anderen Körperteilen. In der Frühphase kann eine Borreliose auch grippeähnliche Allgemeinsymptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Mattigkeit hervorrufen, welche dann wieder verschwinden.


Wie geht man also vor bei einem Zeckenstich?


Die Zecke sollte so schnell wie möglich im Ganzen, möglichst lebend, entfernt werden, ohne die Zecke zu quetschen.


Am besten mit einer Zeckenschlinge (auch für die kleinen Zeckenlarven (ca. 0,5 mm) oder -nymphen geeignet) so nahe an der Haut wie möglich ergreifen. Durch Hin- und Herdrehen wird das Hypostom, der Stech- und Saugapparat der Zecke, in der Stichwunde gelockert. Beim einfachen Herausziehen würden sich die Widerhaken des Saugrüssels erst recht verankern. Kein UHU, kein Öl, kein Nagellack etc. Durch solche Substanzen oder wenn man die Zecke anderweitig „ärgert", würde diese im Todeskampf nur noch mehr evtl. infizierten Speichel absondern - auch durch Quetschen des Körpers! Falls Teile der Zecke nicht entfernbar sind, gehen Sie bitte zum Arzt.


Prinzipiell wie bei allen Insektenstichen: Tetanusschutz überprüfen!


Anschließend ist es wichtig die Bissstelle 20 Tage zu beobachten. Sollte sich eine Rötung einstellen, die sich von Tag zu Tag vergrößert, suchen Sie Ihren Arzt auf.


Sollten Sie keine Rötung registrieren, aber grippeähnliche Symptome Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Gelenk- oder Muskelschmerzen) verspüren oder sollte ein Gelenk anschwellen oder Kopfschmerzen und Schwindel auftreten, gehen Sie zu Ihrem Arzt der eine Blutunterschung veranlassen wird.


Übrigens: Die weit verbreitete Meinung, dass Zecken sich von Bäumen herabfallen lassen, stimmt nicht.

Die Übertragung erfolgt durch Vorbeistreifen an Pflanzen wie Gräser und Buschwerk. Im Wald auf befestigten Wegen ohne Berührung mit der Vegetation werden deshalb keine Zecken übertragen.


Vorbeugung gegen Borreliose und FSME:


Der sicherste Schutz gegen FSME ist die rechtzeitige Impfung. Zeckenbefall sollte vorgebeugt werden: lange Ärmel, lange Hosen, Strümpfe über die Hosenbeine ziehen, geschlossene Schuhe, Kopfbedeckung, möglichst nicht durch Wiesen, Gebüsch und Unterholz streifen, Insektenschutz auf Haut und Kleidung.

Den ganzen Körper und Kleider nach Aufenthalt in der Natur auf Zecken absuchen - auch Achselhöhlen,  Kniekehlen, Genitalbereich, Haare, Kopf. Haustiere auf Zecken untersuchen.


Last but not least: Korrekte Zeckenentfernung - so schnell wie möglich!!